Konfiguration des SMPP-Prioritätsfelds
Was ist das Prioritätsfeld?
Das Prioritätsflag in SMPP (Short Message Peer-to-Peer Protocol) ist ein 1-Byte-Feld in SMPP-PDUs wie submit_sm
und deliver_sm
.
Es gibt die Dringlichkeit einer Nachricht an und beeinflusst, wie SMSCs (Short Message Service Centers) die Warteschlangenverwaltung, Wiederholungsversuche und das Routing handhaben.
Wichtige Anwendungsfälle sind:
- Priorisierung von Notfallmeldungen gegenüber Werbe-SMS
- Optimierung der Netzwerkressourcenzuteilung
- Einhaltung von SLA-Anforderungen für hochpriorisierte Nachrichten
Werte und Bedeutung des Prioritätsfelds
Definiert in SMPP v3.4 verwendet das Prioritätsflag einen 4-Bit-Wert (wobei typischerweise nur Werte 0-3 verwendet werden):
Priorität (Hex) | Dezimal | Beschreibung |
---|---|---|
0x00 | 0 | Niedrigste Priorität (Massen-SMS) |
0x01 | 1 | Normale Priorität (Standard-SMS) |
0x02 | 2 | Interaktive Priorität (zeitkritisch) |
0x03 | 3 | Höchste Priorität (Notfallmeldungen) |
Wie Priorität die Nachrichtenbehandlung beeinflusst
1. Warteschlangenverhalten
Hochpriorisierte Nachrichten werden in SMSC-Warteschlangen vorgezogen. Beispiel:
Priorität 3: Wird vor Priorität-0-Nachrichten zugestellt
2. Wiederholungsversuche
Höhere Prioritäten erhalten möglicherweise mehr Wiederholungsversuche. Beispiel-SMSC-Richtlinie:
Priorität 3: 5 Versuche über 24 Stunden Priorität 0: 2 Versuche über 2 Stunden
3. Netzwerk-Routing
Einige SMSCs leiten hochpriorisierte Nachrichten über dedizierte Kanäle.
Beispiel-SMPP-PDUs
Beispiel 1: Massen-SMS (Priorität=0x00)
0000001D // BefehlsLänge (29 Bytes) 00000004 // Befehls-ID (SubmitSM) 00000001 // Sequenznummer 00 // Quell-TON 00 // Quell-NPI 736F7572636500 // Quelladresse ("source") 00 // Ziel-TON 00 // Ziel-NPI 36353433323100 // Zieladresse ("654321") 00 // ESM-Klasse 00 // Protokoll-ID (PID) 00 // Prioritätsflag (0x00: Niedrigste) 00 // Geplante Lieferzeit 00 // Gültigkeitsdauer 00 // Registrierte Lieferung 00 // Ersetzen falls vorhanden 00 // Datenkodierung (DCS=0x00) 00 // Standard-Nachrichten-ID 07 // Nachrichtenlänge (7 Septets) C8329BFD06DDDF72 // Nutzlast ("Hello!")
Beispiel 2: Notfallmeldung (Priorität=0x03)
0000001D // BefehlsLänge (29 Bytes) 00000004 // Befehls-ID (SubmitSM) 00000002 // Sequenznummer 00 // Quell-TON 00 // Quell-NPI 736F7572636500 // Quelladresse ("source") 00 // Ziel-TON 00 // Ziel-NPI 36353433323100 // Zieladresse ("654321") 00 // ESM-Klasse 00 // Protokoll-ID (PID) 03 // Prioritätsflag (0x03: Höchste) 00 // Geplante Lieferzeit FF // Gültigkeitsdauer (max) 01 // Registrierte Lieferung (Empfangsbestätigung) 00 // Ersetzen falls vorhanden 00 // Datenkodierung (DCS=0x00) 00 // Standard-Nachrichten-ID 0A // Nachrichtenlänge (10 Septets) E8329BFD0E... // Nutzlast ("ALARM: Hochwasser!")
Wechselwirkungen mit anderen Feldern
- ESM-Klasse-Prioritätsbits: Bits 3-2 der ESM-Klasse können dieses Feld bei einigen SMSCs überschreiben.
- validity_period: Hochpriorisierte Nachrichten haben oft kürzere Gültigkeitsdauern (z.B. 1 Stunde vs. 3 Tage).
- registered_delivery: Priorität-3-Nachrichten erfordern häufig Empfangsbestätigungen.
Häufige Fallstricke
- Annahme, dass alle SMSCs Prioritätsstufen berücksichtigen (mit Anbieter verifizieren)
- Verwechslung von SMPP-Priorität mit GSM
TP-Status-Report-Indication
- Priorität=3 für nicht-notfallrelevante Inhalte setzen (kann Vorschriften verletzen)
- Fehlende Abstimmung von Priorität und validity_period (z.B. Priorität=3 mit validity=7 Tagen)
Einige Länder beschränken die Verwendung von Priorität=3 auf autorisierte Stellen (z.B. Behördenmeldungen).
Priorität vs. ESM-Klasse-Prioritätsbits
Feld | Bits | Prioritätsstufen | Typische Verwendung |
---|---|---|---|
SMPP-Prioritätsflag | Gesamtes Oktett | 0-3 | Ende-zu-Ende-Priorität |
ESM-Klasse (Bits 3-2) | 2 Bits | 00=Normal, 01=Interaktiv, 10=Dringend, 11=Notfall | Netzwerkebenen-Priorisierung |
Fazit
Das Prioritätsfeld ist entscheidend für die Steuerung der SMS-Zustellungsdringlichkeit, erfordert jedoch eine sorgfältige Abstimmung mit den SMSC-Fähigkeiten und Vorschriften. Testen Sie das Prioritätsverhalten immer mit Ihrem Anbieter und passen Sie die Einstellungen an die lokalen Telekom-Richtlinien an. Für detaillierte Implementierungen siehe SMPP v3.4 Abschnitt 5.2.12 und GSM 03.40-Dokumentation.
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